Wie wird die Kraft in uns wirksam?
28.05.2007 von Osponde
Paulus sagt:
Sei ein lebendiger Stein und sei wie die neugeborenen Kinder, gierig und entschlossen. Du brauchst bloß ein kleines Steinchen sein, jeder Stein stützt den anderen und hält sich an ihm fest. Du bist niemals zu unbrauchbar oder zu schwach. Jeden von uns hat Gott berufen.
Der Herr hat so vieles vor zu tun. Mit uns, an uns, durch uns. Er will uns begegnen und will dieser Welt einmal zeigen, dass er tatsächlich auferstanden ist. Es ist wichtig, dass wir Christen dieser Auferstehungskraft in uns Raum geben. Dass wir nicht so wie "eingeschlafene Füße" sind, sondern dass diese Auferstehungskraft in uns zu prickeln beginnt. Der Heilige Geist will in uns prickeln und sprudeln.
Der folgende Text soll uns klarer machen was der Herr mit uns und in uns vorhat: und seid wie neugeborene Kinder begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, damit ihr durch sie wachset zur Rettung, wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist. Zu ihm kommend als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar, lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott wohl annehmen durch Jesus Christus.
(1. Petrus2, 2 - 5)
In dieser Bibelstelle heißt es, dass wir wie neugeborene Kinder sein sollen .Wie sind denn neugeborene Kinder? Sie sind gierig! Wenn sie Hunger oder Durst haben, schreien sie so lange bis sie gestillt werden. Wir sollen gierig sein nach der "unverfälschten Milch", dass wir durch sie wachsen. Da merken wir:
"Christsein" hat Power! Es hat schon etwas zu tun mit Geborgenheit, Liebe, Kind sein, aber es hat auch etwas mit Entschlossenheit, mit Power und mit Leben zu tun. Es hat auf jeden Fall etwas mit dem Menschsein zu tun. Nach 2000 Jahren Kirchengeschichte hat die Welt den Eindruck, dass das Christentum ein bisschen traditionell, still und kraftlos ist. Das Christentum ist in unserer christlich abendländischen Kultur Teil des Kulturgutes geworden. Der Auferstandene ist auferstanden und zwar in dich hinein, in dein Herz hinein. Er ist in dein Leben hineingetreten und jetzt möchte er, dass sein Leben, seine Wesenszüge, seine Herrlichkeit und seine Auferstehungskraft in dir zur Entfaltung kommen. Und wie kommt es zur Entfaltung? Dadurch, dass wir, so wie es hier im Wort steht, wie die neugeborenen Kinder gierig sind. Wir sollen nicht nur so ein bisschen religiös sein, so ein bisschen im Wort lesen, so ein bisschen beten und eben nur so ein bisschen religiöse Kultur haben, sondern wir sollen gierig sein wie die Kinder, die oft ganz genau wissen was sie wollen. Wir sollen nicht in falscher Weise angepasst und kulturell abendländisch "eingelullt "sein, sondern gierig. Lasst uns vor Gott treten und uns sagen: "Herr, was du zu geben hast, das will ich und ich möchte hier wachsen und ich möchte alles empfangen und alles von dir nehmen, was du zu geben hast." Wir sollen täglich vor Gott kommen und sein Wort mit offenem Herzen lesen: " Herr ich brauche was von dir, rede zu mir so, wie ein Neugeborenes vor Gott treten und sagen: "Herr gib mir!" Lebenssituationen in denen wir ohne Gott nicht leben können, bringen uns genau dorthin, dass wir wie die neugeborenen Kinder werden. Das erzeugt in uns dieses "Begierigsein" und reißt uns aus dem Schlaf der abendländischen Christenheit. Dieser Vers muss uns bewegen, zu Gott rufen zu wollen: "Herr gib mir Gnade begierig zu sein". Es stellt sich die Frage an uns selbst: Bin ich gierig oder bin ich religiös angepasst? Lebt es noch in dir, dass du morgens sagst:" Herr ich brauche dich und es muss etwas geschehen, dass dein Reich wachsen kann und ich will ein Teil deines übernatürlichen Reiches sein. Sprich zu mir, mach nur dein Wort lebendig. Begegne mir und erfülle mich mit deinem Geist. Komm mit deiner Kraft über mich, sonst kann ich nur ich sein, aber nicht bewirken, dass deine Herrlichkeit und dein Reich durchkommen." Gierig sein heißt also vor Gott zu stehen und zu sagen:
" Ich habe nicht, was ich haben sollte. Mir mangelt es an deiner Herrlichkeit und ich bin traurig oder unruhig, dass ich nicht habe was ich haben sollte".
Das ist ein Zeichen, dass du unter einer ganz besonderen Gnade stehst und dass der Herr dabei ist mit dir sein Reich zu bauen. Es ist nicht dies morgens aufzustehen und zu sagen: "Lieber Heiland ich will heute einen schönen Tag erleben und im Übrigen, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm." Das ist nicht die Haltung derjenigen, die der Welt von Rom bis Bagdad den Auferstandenen glaubhaft darstellen können. Deshalb lasst uns auf die Knie gehen und sagen: "Herr wir sind so sanft, so selbstzufrieden, wir sind so bezogen auf uns. Herr, las uns wieder wie ein Neugeborenes begierig werden nach dir, nach deinem Wirken und deinem Geist." Außerdem sagt der Text noch etwas - (Vers4)... zu "Ihm" kommend als zu einem lebendigen Stein, der von den Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt und kostbar ist.
(Vers5)Lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen. Hier ist die Rede von einem Haus aus lebendigen und nicht aus toten Steinen. Und hier sind wir bei einem Punkt, wo unser Herr jeden einzelnen von uns voller Liebe, voller Tatendrang und voller Barmherzigkeit anschaut. Der Herr schaut jeden einzelnen an und sagt: " Weißt du was( ! ?), ich brauche dich und dich und dich. Ich baue ein Haus, ein lebendiges Haus. Ich baue nicht eine Sandsteinkathetrale, ich baue ein lebendiges Haus, ein Haus aus lebendigen Steinen und du sollst in meinem lebendigen Haus ein Steinchen sein und deshalb ist es ganz , ganz wichtig, dass ich dich habe. Der Herr schaut uns an und sagt: "Ich habe einen Plan mit dir und es ist ganz wichtig, dass ich dich habe." Denn wenn ich dich nicht habe und wenn du nicht ganz bei mir bist, dann fehlt in meinem Haus ein Stein und dann ist in der Wand ein Loch und dann pfeift der Wind in meinem Haus und dann wird es kalt." Er sagt:
"Ich will ein warmes, schönes, gemütliches Haus und deshalb brauch ich dich. Mein Kind ich bau mein Haus, wie gesagt, nicht aus Sandstein oder Marmor, sondern aus lebendigen, kostbaren Steinen." Der Kölner Dom ist ein gigantisches Gebäude, aber das, was der Herr baut, baut er aus lebendigen Steinen. Es ist ein Haus aus Edelsteinen nicht aus schwarzem Sandstein. Du bist ein lebendiges, ganz, ganz wertvolles Steinchen, bist ein Goldsteinchen in seinem Bauwerk. Und er schaut dich an und er ruft dich und sagt: "Edelsteinchen ich brauch dich. Du bist mir kostbar. Du bist mir wertvoll und ich mache etwas Gutes aus dir. Wenn du nicht da bist, dann fehlt mir etwas ganz Wertvolles." Lasst euch einbauen, lasst euch als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus. Und da sehen wir, wir sind dem Herrn wie gesagt wertvoll und kostbar. Lebendige Steine!
Wie kann man sich das vorstellen? Wie ist ein Haus aus lebendigen Steinen?
Zum Beispiel wie ein Bienenschwarm zusammenlebt. In der Mitte sitzt die Königin und drum herum sind die Bienen und alles krabbelt. Einer hebt sich am anderen fest. Und weil jeder krabbelt, deshalb lebt der Schwarm zusammen. Ein Bienenschwarm ist ein lebendiges Haus. In der Mitte ist Jesus. Es ist kein statisches Haus indem der Herr sagt: "Da bist du jetzt drinnen und da hockst du und da bleibst du", sondern unser Herr sagt: " Meine Auferstehungskraft die ist in dir, komm und mach mit in meinem lebendigen Haus." Weil wir zu seinem Reich, zu seinem Haus gehören und weil wir ein lebendiges Haus sind, deshalb gehören wir alle zu einem gigantischen Krabbelhaus .Wir sind Teil eines wunderbaren, lebenden Krabbelhauses. Der Herr hat eine Aufgabe für dich. Du hast eine Berufung.
Lasst uns hier nicht sagen: "Ach, ich kann nicht oder ich bin unbrauchbar oder zu schwach." Jeder von uns ist von Gott berufen in seiner Kraft etwas zu tun. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Der Herr will dir Kraft geben, dass sich in deinem Leben etwas bewegt. Gottes Haus lebt aus der Bewegung, aus dem Heiligen Geist, aus der Berufung, die Gott jedem einzelnen gegeben hat. 2000 Jahre Christenheit, Kirchengeschichte haben uns zu einem Publikum gemacht. Vorne stehen irgendwelche großen Leute und die anderen sitzen da und hören zu.
2000 Jahre Kirchengeschichte haben uns passiv gemacht. Doch der Herr möchte uns bewegen, mit seinem Geist, seiner Gnade seiner Kraft und seiner Auferstehungskraft.
Und dann schaut er dich an und sagt: "Weißt du was? Für dich habe ich die Gabe der Heilung. Einem anderen gebe ich die Gabe der Weissagung. Du kannst in meinem Namen Geheimnisse aussprechen. Für einen anderen habe ich die Gabe der Kraftwirkung. Von dir wird Kraft ausgehen, und Menschen spüren: Gott ist hier.
Ein anderer wiederum bekommt die Gabe des Tröstens oder die Gabe der Hilfeleistung, der Evangelisation." Wenn du über mich sprichst, dann fällt es anderen ins Herz und sie werden berührt." Gott hat für jeden eine Berufung: sei sein lebendiges Steinchen. Gott wünscht sich, dass du das Steinchen bist, das er berufen hat und danach lebst und darin weißt und erkennst, dass er dich braucht. Und dass er dich zubereitet und mit dir ist und dass er seine Auferstehungskraft in dir zur Entfaltung bringt. Er wird dich befähigen, bevollmächtigen, mit seiner Auferstehungskraft erfüllen, beleben und aktiv machen. Er lässt dich nicht hocken, er begegnet dir und redet mit dir.
Wie werden wir jetzt in der rechten Weise aktiv? Nicht indem wir die Ärmel hochkrempeln, sondern indem wir gierig nach dem Wort Gottes sind. Indem wir gierig sind nach dem Heiligen Geist, nach diesem Auferstehungsleben, das von Jesus Christus ausgeht. Von Jesus geht Leben aus mit dem er jeden von uns beleben möchte. Und wenn wir sagen:
" Herr dieses Leben brauch ich. Komm gib es mir. Komm, erfülle mich."
Dann empfängst du die Kraft des Heiligen Geistes. Dann wirst du zu diesem lebendigen Baustein. Dann kannst du die Ohnmacht aushalten. Das Geheimnis Gottes ist, dass wir das alles nicht aus uns heraus können. Die Ohnmacht aushalten ist der Schlüssel zur Vollmacht. Da gehen wir auf die Knie und sagen: "Herr, ich kann nicht."
(1.Petrus 5b: Demütigt euch nun unter die rechte Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit)
Wir können aus uns heraus nicht heilen, weissagen, evangelisieren. Wir müssen in Abhängigkeit vor Gott bleiben. Jetzt sagst du, dass du so edel und so gut nicht bist.
Der Herr sagt: " Meine Auferstehungskraft in dir ist größer als deine Unvollkommenheit, deine Schwachheit.“ Die Auferstehungskraft ist etwas Besonderes. Sie offenbart sich oft in unserer Schwachheit. Die Auferstehungskraft Jesu bedeutet nicht, dass ich glänzen muss, stark sein, ohne Fehler, ohne Probleme, dass ich alles im Griff haben muss, sondern dass ich Sehnsucht nach Gottes "unverfälschter Milch" habe.
Ich bin wertvoll in meiner Schwachheit. Ich vertraue mich deiner Auferstehungskraft an. Verherrliche du dich durch mich. In dieser Demut und Schwachheit will ich mich dir anvertrauen und mich von dir schleifen lassen und dich bitten, dass deine Auferstehungskraft in mir sichtbar wird, dass ich ein lebendiger Brief Christi bin.
Amen.
Ein Artikel von Glaube.de.
Autor: Winfried Hahn/ Leiter des De´Ignis Wohnheimes für psychisch kranke Menschen
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