Fishthys' Zeugnis

Ich bin in der katholischen Kirche großgeworden. Als ich 6 war lernte ich ein Mädchen im Turnverein kennen. Ihre Eltern hatten ein Dorf von meinem Heimatort entfernt eine Gemeinde gegründet. Dort gab es auch eine Jungschar, zu der mich das Mädchen einlud. Auch meine Eltern fanden Kontakt in der Gemeinde. Somit wurde sie zum wöchentlichen Treffpunkt für meine ganze Familie.

Ich glaubte, Christ zu sein, aber als ich mit ca. 11 Jahren wurde mir bewusst, dass das nicht der Fall war. Ich begann zweimal ein Leben mir Jesus, doch es war nicht ehrlich gemeint, sondern lediglich ein Mittel, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Darum hielt die Sache auch nur kurze Zeit.

Als ich 13 war, nahmen wir im Religionsunterricht Okkultismus durch und lernten auch die Praktiken. Ich war fasziniert und begann zu Hause zu pendeln und Karten zu legen. Irgendwann machte ich jede Entscheidung vom Pendel abhängig.

Es ging noch viel weiter. Irgendwann begann ich, Satan anzubeten. Ich konnte hellsehen. Ich bekam alles, was ich wollte bis auf eins: Ich war nicht glücklich.

Weil ich damals sehr einsam war und mich der Satanismus nicht erfüllt hatte, begann ich Stück für Stück meine eigene Ideologie zu entwickeln. Ich glaubte, ich sei ein außerirdisches Wesen und wäre von meiner Spezies in den Bauch meiner Mutter gesetzt worden, um die Erde auszukundschaften. Mein Volk würde irgendwann kommen, die Welt erobern und mich auf eine hohe politische Position setzen.

In dieser Zeit begann Gott mich zu rufen. Ich war 14, als ich einen Traum hatte:

Ich war im Karstadt und wollte zur Musikabteilung. Also stieg ich auf die Rolltreppe. Als ich oben war, stand ich in einem leeren Konferenzsaal. Also nahm ich eine andere Rolltreppe, die mich jedoch auch wieder in diesen Konferenzsaal führte. So ging es ein paar mal, bis ich plötzlich vor einem langen Tisch stand, an dem ein paar Leute saßen. Eine Frau hatte das Sagen. Sie begrüßte mich und erklärte mir, dass ich bei einer Vorstufe zum Jüngsten Gericht und reif für die Hölle wäre. Sie gab mir ein grünes Buch und meinte, damit könne ich Gott vielleicht noch gnädig stimmen. Dann versuchte sie mich in einen Aufzug zu drängen, der zu Gott führte. Ich hatte Angst und wehrte mich bis eine ältere Frau sagte: „Lass sie doch noch mal gehen. Vielleicht ändert sie ihr Leben ja noch.“ Ich durfte gehen.

Als ich morgens wach wurde fragte ich mich, ob Gott mir etwas sagen wollte, aber gleich schob ich diesen Gedanken bei Seite, mit der Begründung, es gäbe keinen Gott.

Ein paar Wochen später, am 1. April 1999, war in unserer Gemeinde Videoabend. Wir sahen „Das Kreuz und die Messerhelden“. Dieser Film beruht auf Tatsachen und handelt davon, wie Pastor David Wilkerson in der Bronx zwei verfeindete Gangs zum Glauben bringt. Dabei hält er eine Predigt, die in dem Film hammermäßig rüberkommt. Er sagt, dass Jesus es gar nicht nötig gehabt hätte, für uns zu sterben und dass er das nur aus Liebe gemacht hat.

Diese Predigt hatte mich berührt und ich fragte mich, ob da vielleicht doch was dran wäre. Aber ich tat diese Gedanken als Aprilscherz ab.

Eine Woche später konnte ich nicht einschlafen und las eine Zeitschrift. Plötzlich starrte ich vor meinen Schrank und bekam eine Vision. Ich sah ein buntes Tor. Ich stand in einem Geröllfeld vor dem Tor. Der Himmel war dunkelrot und ich fühlte mich nicht wohl. Hinter dem Tor war eine grüne Wiese und hellblauer Himmel. Ich erkannte, dass diese beiden Umgebungen für mein aktuelles Leben und für ein Leben mit Gott standen. Ich verspürte den Drang, durch das Tor zu gehen, doch ich wusste, dass sich dadurch einiges ändern würde. Ich zweifelte eine Weile, bis Jesus mich fragte: „Willst du mir nachfolgen?“ Ich konnte nicht anders als Ja zu sagen und plötzlich stand ich auf der anderen Seite. Ich war Christ.


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