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Autorenecke   Die Waffenrüstung Gottes
16.04.2006 von Jugendpastor Fabian Heinze

Unser Kampf als Christen ist glücklicherweise nicht gegen Menschen gerichtet, sondern er spielt sich in der unsichtbaren Welt ab. Dort sind die wahren Angreifer, die uns über unsere Gedanken und unser Selbstwertgefühl zu Reaktionsweisen motivieren möchten, die uns zu Verlierern machen.

Eph 6,12-17:
"Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen der Bosheit in der Himmelswelt. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen könnt!"

So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, bekleidet mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens!

Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt! Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!

Früher bei der Bundeswehr musste ich des öfteren eine Waffenrüstung tragen. Sie bestand erst einmal aus tarnfleckgemusterter Hose und Feldbluse. Darüber trug man dann eine ungefähr 10 kg schwere Splitterschutzweste. Darüber kam das "Gerödel", bestehend aus Munitionstaschen, Klappspaten und ABC-Schutztasche, es war nicht gerade leicht. Der Stahl- oder neuerdings Kevlarhelm nervte vor allen Dingen deshalb, weil er immer verrutschte, wenn man mal freie Sicht brauchte. Dann gab es noch ein Gewehr, das mit unhandlichen 4,5 kg zu Buche schlug. Zu allem Überfluss musste man meist noch einen ungefähr 20 kg schweren Rucksack mitschleppen. Allerdings: Die Ausrüstung war wirklich sehr gut. Ein Superpräzisionsgewehr, viel Körperpanzerung und ein ausgefeiltes Rucksacksystem waren das beste, was man zu diesem Zweck bekommen konnte. Und im Einsatzfall wurde eine Überlebenschance dadurch überhaupt erst möglich. Aber es engte die Bewegungsfreiheit natürlich immens ein.

Unser Kampf als Christen ist glücklicherweise nicht gegen Menschen gerichtet, sondern er spielt sich in der unsichtbaren Welt ab. Dort sind die wahren Angreifer, die uns über unsere Gedanken und unser Selbstwertgefühl zu Reaktionsweisen motivieren möchten, die uns zu Verlierern machen.

Eph 2,3:
Unter diesen hatten auch wir einst alle unseren Verkehr in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die anderen.

Das interessante ist nun unsere geistliche Waffenrüstung. Sie besteht eben nicht aus Brustpanzer, Helm, Schild, Schwert oder den entsprechenden neuzeitlichen Äquivalenten, um in dieser Welt gegen Menschen und Umstände zu kämpfen. Schauen wir uns an, wie wir uns als Christen schützen sollen:

"So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit..."

Das, was man ohne umgürtete Lenden an dir erkennt, sind deine intimsten Organe. Üblicherweise schämt man sich, wenn man entblößt durch die Öffentlichkeit geht. Wie schützen wir uns also vor Scham? Indem wir stets die Wahrheit reden und denken. Versuche nicht, dir durch kleine Über- oder Untertreibungen Vorteile zu verschaffen. Das funktioniert nicht. Höre auf zu lügen. Versuche nicht andere Menschen mit dem zu beeindrucken, was eigentlich nicht stimmt. Wenn du stets die Wahrheit sagst und entsprechend dieser Wahrheit handelst, bist du geschützt.

Manchmal will uns jemand weismachen, es gäbe so etwas wie kleine Notlügen oder Kavelierslügen. Käse! Diese Lügen rauben dir deinen Schutz. Erkenne das bitte! Du merkst sicherlich auch, dass das keine einmalige Entscheidung ist, sondern ein Lebensstil. Etwas, das man 24 Stunden am Tag praktizieren sollte. Das kannst du nur, wenn du auch von Herzen glaubst, dass Gott dich schützt, wenn du es tust. Und das kannst du nur, wenn du verstehst, dass Jesus für deine Sünden am Kreuz gestorben ist. Denn nur dadurch wird dir Gottes Hilfe zuteil. Auf Gottes Seite war es das Erlösungswerk, auf deiner Seite aktivierst du diesen Schutz, indem du in der Wahrheit bleibst.

Joh 3,21:
Wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind.

Das Tolle ist, dass das nicht einengt oder begrenzt. Es ist nicht schwer. Und du fällst nicht durch deine militante Art auf. Wohl aber wirst du ein Licht in der Welt sein, weil die Welt es nicht hinkriegt, wahrhaftig und ehrlich zu sein. Sie denkt, ihr geht dann was durch die Lappen. Das ganze Gegenteil ist der Fall. Die Wahrheit schützt dich. Das heißt, dass du dich nicht anderweitig vor Beschämung schützen musst. Du kannst alle weiteren Maßnahmen, wie Verschlossenheit, Schüchternheit, Coolness,... einfach sein lassen.


Eph 6,14b:
"... bekleidet mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit."

Was ist unsere Gerechtigkeit? Sie ist der Glaube daran, dass wir Kinder Gottes sind. Wir sind im Reinen mit Gott, weil Gott der Vater uns als Kinder angenommen hat. Wir müssen nicht länger versuchen uns durch Werke etwas beim Vater zu verdienen. Das entspannt. Das lässt uns zu Genießern werden.

1.Joh 2,14a:
"Ich habe euch geschrieben, Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt."

Wenn wir den Vater erkennen, kann uns keine Verdammnis mehr bedrücken. Wir brauchen nicht länger versuchen, mit frommen Maßnahmen Gott zu beeindrucken. Wir müssen nicht ständig darüber nachdenken, was wir wieder falsch gemacht haben könnten. Unserer Selbstwert beruht auf unserem Status als Kinder Gottes und nicht auf dem, was wir noch tun müssen. Das Resultat davon schützt unser Herz wie ein Brustpanzer. Es ist etwas Leichtes, das zu genießen. Wir müssen keine Lasten von Regelkatalogen mit uns tragen, was wir halten, tun oder lassen sollen. Wir müssen uns keinen Kopf machen, wie wir die anderen nun am besten beeindrucken können, damit wir besser vor ihnen dastehen. Wir stehen vor ihnen als Kinder des allmächtigen Gottes. Das sollte ausreichen, oder?

Alle diese Maßnahmen, sich selbst vor andern einen Wert zu verschaffen, darfst du also getrost sein lassen. Du brauchst keine Supernoten in der Schule, keinen Counterstrikeclan und auch keine Ähnlichkeit mit Britney Spears (ich bin nicht ganz auf dem Laufenden), um in dieser Welt etwas darzustellen. Und die Krönung: Das ist dein Schutz.

Die Welt bekommt das nicht hin. Sie ringt täglich um ihr Überleben in der Schlacht um den Superstar. Sie braucht ihre Ellenbogen, ihre Listen und ihre Arroganz. Du nicht mehr! Du sparst also eine Menge Energie, wenn du die Gerechtigkeit Gottes deinen Schutz sein lässt. Und du fällst mal wieder angenehm aus der Matrix dieser Welt heraus. Durch Sanftmut, Entspanntheit, Fröhlichkeit und Erfolg.

Eph 6,16:
"Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt!"

Wie reagierst du, wenn Angriffe kommen? Was machst du, wenn sich die Summe aller Umstände gegen dich stellt? Oder gar, wenn Menschen gegen dich aufstehen. Nein, du solltest nicht wie ein Igel oder eine Schildkröte durchs Leben laufen. Denn dann verletzt du noch viele andere um dich herum mit deiner kalten, abweisenden Art. Dein Schutz davor ist der Glaube. Glaube ist Vertrauen auf Gott. Sieh die Umstände nicht mit den Augen der Welt. Rechne nicht in Kategorien der Wahrscheinlichkeit oder deiner Erfahrung.


Hebr 11,1:
"Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht."

Vertraue auf Gottes Zusagen. Die kannst du vielleicht nicht mit den Augen deiner Erfahrungen erkennen, aber mit deinem Herzen. Du brauchst also nicht mit kurzfristigen Reaktionen versuchen, irgend etwas panisch abzuwehren, du kannst entspannt vertrauen, dass das passiert, was der Herr verheißt. Selbst deine dicksten Gegner können davor nicht standhalten.

Mk 11,23:
"Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berg sagen wird: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer! und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben, dass geschieht, was er sagt, dem wird es werden."

Du brauchst also nicht auf deinen Karatekurs vertrauen, oder deine Gaspistole, die du heimlich in deiner Schultasche hast, sondern du reagierst anders. Du bleibst fröhlich und bekommst fast Weihnachtsgefühle, weil du ganz gespannt bist, wie Gott für dich dieses Problem lösen wird. Das ist ein viel besserer Schutz, als irgendwelche anderen Kampfmethoden, zu denen uns sämtliche Actionfilme überreden wollen. Wieder einmal fällst du damit etwa so auf, wie Kung Fu in seinen alten Filmen. Damals wünschte ich mir immer, dass er endlich alle seine Gegner verprügeln würde, aber er tat es immer erst ganz, ganz zum Schluss, weil er sanftmütig reagieren wollte. Im Gegensatz zu Kung Fu kannst du hoffentlich bis zum Ende durchhalten, ohne dir mit eigenen Maßnahmen zu helfen

Eph 6,17a: "Nehmt auch den Helm des Heils..."

Damit dir das gelingt, musst du deine Gedanken davor schützen, dir doch vorzustellen, wie du deinen Gegnern ein Bein absägst. Fange in deinen Gedanken an, über Gottes Frieden nachzudenken. Du brauchst nicht länger alle Situationen, die dir täglich wiederfahren könnten, vorher zu bedenken, so wie ein CD-Player im Auto, der auf jede mögliche Bodenwelle vorbereitet ist, indem er sich die Musik schon vorher gemerkt hat. Das schafft freien Arbeitsspeicher in deinem Hirn und verhindert Sorgen und Falten auf der Stirn. Und es ist dein Schutz. Wenn Gott dir sagt: "Grüble nicht nach, wie du dich selbst retten kannst!", dann tu es auch nicht. Denn du hast deine Rettung schon in Jesus.

Lk 12,11-12:
"Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Machthaber führen, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt! Denn der Heilige Geist wird euch in jener Stunde lehren, was ihr sagen sollt."

Tu du deinen Job und schütze deine Gedanken vor dem Grübeln - und der Heilige Geist wird seinen Job machen.

Eph 6,17b: "...und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!"

Das Schwert des Geistes sind übrigens nicht die frommen Sprüche, mit denen du im Alltag um dich wirfst. Denn das bringt dir den berechtigten Unsegen deiner Klassenkameraden ein. Verändere die Umstände und deine Mitmenschen nicht dadurch, dass du ständig deine mutmaßlichen geistlichen Besserwissereien versprühst, sondern indem du an der richtigen Stelle die richtigen Worte aussprichst. Und das ist zuerst einmal im Gebet. Wenn dir deine Mitmenschen am Herzen sind, solltest du zuerst für sie beten und dir dann überlegen, wo du ihnen mit geistlichen Worten wirklich weiterhelfen kannst. Aber bete wirklich! Das bewegt diese Welt. Und das motiviert dich auch, in Gesprächen mit anderen darauf zu vertrauen, dass Gott das Entscheidende tut - und nicht du.

Vielleicht hast du schon bemerkt, dass die Waffenrüstung Gottes ein sehr angenehmer, entspannter Lebensstil ist, der frei ist von Aktivismus oder Klebrigkeit. Du brauchst dich nicht schützen, indem du dir selbst mit eigenen frommen Maßnahmen hilfst, sondern du kannst auf das Erlösungswerk mit all seinen praktischen Anteilen vertrauen. Wenn du so lebst, bist du geschützt. Und so bist du Licht in der Welt.

Mt 5,14:
"Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein."

Wenn du so lebst, denkst und reagierst, wirst du auffallen wie ein bunter Hund. Die Menschen werden bei dir Schutz und Rat suchen. Sie werden deine Nähe lieben und sie werden es sein, die dich fragen, warum du so lebst. So war es bei Jesus und so wird es bei dir sein. Bewirke eine Veränderung durch dein Leben, nicht durch deine Worte.

Eph 6,15:
"...und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens!"

Dieses Leben sollst du sogar getrost in die Welt hineintragen. Wenn du dich als Christ nicht versteckst, sondern selbstbewusst die Art und den Charakter deines Herrn Jesus zur Schau stellst, wirst du sicher sein vor Selbstbezogenheit und Depressionen.

Nur wir Christen werden durch Jesus befähigt, solche Veränderungen in der Welt zu bewirken. Denn nur wir sind Kinder Gottes. Nur wir können glauben! Nur wir schaffen es, durchgehend ehrlich zu bleiben. Nur wir können im Gebet die Welt aus den Angeln heben.

Wenn du also in deinem Leben echte Sicherheit suchst, dann ziehe die Waffenrüstung Gottes an - und die Welt ist vor dir nicht mehr sicher.



Ein Artikel von Glaube.de )
Autor: Fabian Heinze, Jugendpastor der Gemeinde auf dem Weg, Berlin
Quelle: Jugend auf dem Weg (Homepage JadW)

Mit freundlicher Genehmigung von Fabian Heinze

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