Hure von Babylon

Hure von Babylon

Hier war alles ohne Umgebung, aus der eine wunderschöne Frau herausragte. Der Boden auf dem sie stand war Erde. Sie begann zu tanzen, zu tanzen nur für mich und mit Ihren Bewegungen, dazu das Spiel ihrer Augen, nahm sie mich in ihren Bann. Orientalisch wirkte sie. Alles an ihr war edel. Wenig bekleidet und mit funkelndem Schmuck verziert, erschien sie wie eine Königin. Herrlich, was sich meinen Augen bot und alles an ihr verdiente meine Bewunderung.

Etwas abseits trat nun ein Mann hinzu. Harmlos, freundlich im Gesicht und alles an ihm, selbst seine Kleidung, zeugte davon, dass er das Leben zu feiern wusste. Er war klein von Wuchs und sah lustig aus. Nein, er sollte mir hier nichts nehmen können, denn das war es was ich im ersten Moment befürchtete, als ich ihn sah.

„Nicht wahr, das gefällt Dir.“, sprach er mich an. Ich hatte das Gefühl, dass er meine Begeisterung mit mir teile. Voll Hingabe und völlig arglos antwortete ich ihm mit einem „ja“ und wandte mich wieder dieser Schönheit zu.

„Und ich bin der Teufel und Du gehörst mir!“

Wie ein Hammerschlag traf es mich. Von überall her kam die Stimme und füllte den ganzen Ort hier. So wie der Schrecken in mich fuhr, so fuhr er auch in die Frau. Rasend schnell faulte ihr das Fleisch von den Knochen und Hunderte von Maden besorgten den Rest. Ihre Augen leuchteten glutrot aus ihrem Schädel und sie wandte sich bedrohlich gegen mich. Sie stand noch auf Ihren Beinen und was in sie gefahren war wollte nun mein Leben.

Mit großer Wucht wurde ich aus meinem Körper in die Tiefe gerissen. Hier war alles schwarz, still und ohne Raum. Es war Grauen um mich herum und was ich vernahm, war meine Todesangst und ein lautes Kreischen in mir.

Nur eine Art mich zu wehren fand ich in dieser bedrohlichen Situation.

Gott und Jesus, schoss es mir in den Kopf und es war in diesem Moment kein Zweifel in mir, dass es sie gab. Ich versuchte meine Hände zum Gebet zu falten, doch sie wurden mir mit großer Kraft auseinander gehalten. Auch versuchte ich mit meinem Mund um Hilfe zu rufen, doch auch der wurde mir mit der gleichen Kraft verschlossen gehalten. „Leben will ich!“, rief alles in mir, „diesen Ort sofort verlassen“ und ich fing an zu kämpfen.

Ich stemmte mich gegen seinen Griff, spürte dass ich stark war und meine Furcht wich immer mehr. Unter größter Anstrengung gelang es mir die Finger meiner beiden Hände ineinander zu vergraben. Vernahm ich bisher ein unverständliches, gequetschtes Etwas das mir über die Lippen kam, wurden es nun klare Worte. Zwei, dreimal hörte ich mein flehendes Wort „Jesus!“ sagen. Und so, wie ich hinabgerissen wurde, wurde ich nun nach oben gerissen.

Ich befand mich wieder zu Hause ... der Ort von dem ich kam.






Nächste Vision : König aller Könige


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