Der Kreuzestod

Der Kreuzestod

Ich sah Golgatha, sah es von oben als würde ich durch die Luft schweben. Ich wusste dass es Tag ist, doch war der Himmel tief dunkel behangen und alles wirkte finster und doch hell.

Auf einer Anhöhe sah ich das Kreuz und daran hing jemand. Unterhalb der Anhöhe sah ich Teile einer Stadt, einer alten Stadt. Am Kreuz kniete eine Frau, schwarz gekleidet und trug einen Schleier. Bitterlich klagte und weinte sie um den Toten der am Kreuz hing.

Eine zweite Frau die genauso gekleidet war stützte sie. Zwei römische Soldaten standen neben den Frauen und hantierten mit einem Gewand. Sie waren sich nicht einig wer es von ihnen bekommt. Sonst war hier kein Mensch mehr. Jetzt war ich dem Kreuz ganz nahe.

Von hinten, seitwärts vorbei sah ich ihn. Ich war jetzt unmittelbar neben ihm. Sein Gesicht, von mir abgewandt, lag wie tot auf seiner Schulter. Ich sah das getrocknete Blut in seinen Haaren, die Dornenkrone darauf und seinen geschundenen Leib. Allein und verlassen fühlte ich mich auf einmal und finster war es hier. Ich war sehr traurig darüber, was hier geschah.

Plötzlich erschrak ich, denn der Tote wandte mir auf einmal sein Gesicht zu. Ich verspürte Grauen, ein Grauen was mir schon zwei mal begegnet war und ich deshalb wusste woher es kam. „Um Gottes Willen. Nicht von diesem, der hier hing. Jesus ist es doch", soviel wusste ich allemal. Wie gebannt war ich, konnte seinem Blick nicht ausweichen und musste ertragen. Ein Gesicht, sich wandelnd zu einer Fratze. Unerträglicher Spott und Hohn der mich nun traf.

Betrug ist es was sich um diesen Mann alles rankt, kam es mir in den Sinn, und war davon über die Maßen verwirrt.





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